
Heilsame Wurzeln und Geistesgifte: Die Essenz der Worte im Fluss des Seins
Einleitung:
Das gesprochene Wort trägt eine tiefe Essenz, die nicht nur unser eigenes Sein, sondern auch das der anderen beeinflusst. Es reflektiert unser Inneres, unsere Psyche und unser Ego. Eine bewusste Analyse und Kategorisierung der Worte ermöglicht es uns, Menschen besser zu verstehen und die Wirkung positiv anzunehmen oder bewusst abzulehnen. Dieser Prozess führt zu einem reduzierten Gedankenfluss und einer gesteigerten Entschlossenheit.
Geistesgifte und Heilsame Wurzeln:
Wenn wir alle Worte nach ihrer Essenz sortieren, stoßen wir auf zwei grundlegende Kategorien: Geistesgifte, die das Ego repräsentieren, und heilsame Wurzeln, die das wahre Sein symbolisieren.
Geistesgifte:
1. Hass:
Hass entsteht durch Ablehnung und falsche Skepsis. Es ist der Ausgangspunkt für Angst, die wiederum aus der Unfähigkeit resultiert, das Objekt der Angst zu lieben. Feindesbilder, von Systemen „von wer auch immer“ erschaffen, konditionieren uns und schaffen eine Basis für Kriege und Konflikte.
2. Gier:
Die Gier ist die Wurzel von Neid, Verlangen und Sucht, was zu Spaltung führt. In der modernen Gesellschaft, geprägt von ständigem Konsum, werden wir durch Verkaufspsychologie dazu konditioniert, immer mehr zu kaufen. Die Gier wird als Glückseligkeit verkauft und führt in Kombination mit Feindesbildern zu Elend.
3. Verblendung (Unwissen):
Verblendung entsteht durch Unwissen über die Verbundenheit und den Fluss der Natur. Ignoranz, Faschismus und Unwissenheit sind die Derivate von Verblendung. Sie ist auch die Ursache von Hass und Gier, die den Geist und das Sein vergiften.
Heilsame Wurzeln:
1. Liebe:
Die heilsame Wurzel der Liebe sollte absolut, selbstlos und bedingungslos sein. Nächstenliebe schafft Vertrauen, Empathie, Mitgefühl und Demut.
2. Gebefreudigkeit:
Die Kraft des Gebens, sowohl in materieller als auch in empathischer Form, schafft Mitgefühl für Menschen und Tiere, die Hilfe benötigen.
3. Weisheit:
Weisheit ist erlebtes Wissen, während Wissen der Schatten der Weisheit ist. Weisheit ist die Ursache von Liebe und Gebefreudigkeit. Die Erkenntnis, dass wir als Teil der Natur im Fluss und Flow der Heilkraft und Lebenskraft des CHI sind.
Zusammenfassung:
Hass, Gier und Verblendung sind die Geistesgifte, die das Ego beeinflussen, während Liebe, Gebefreudigkeit und Weisheit die heilsamen Wurzeln sind, die das wahre Sein fördern. Die bewusste Sortierung und Analyse unserer Gedanken, Worte und Handlungen ermöglicht es uns, die Quellen unseres Denkens zu erkennen und bewusster zu leben.
Fragen zur Reflektion:
1. Welche Geistesgifte erkennst du in deinem eigenen Denken und Handeln?
2. Wie kannst du heilsame Wurzeln wie Liebe, Gebefreudigkeit und Weisheit in dein tägliches Leben integrieren?
3. Welche Rolle spielen Feindesbilder in deinem Denken und wie könntest du diese überwinden?
4. Inwiefern beeinflussen Gier und Konsumgewohnheiten deine Lebensqualität?
5. Welche Schritte könntest du unternehmen, um bewusster und liebevoller zu kommunizieren?
Durch die Beantwortung dieser Fragen können wir tiefer in die Reflexion eintauchen und aktiv an der Veränderung unseres Denkens und Handelns arbeiten.
Unsere Anweisung betreffend das Sortieren der Worte in den Gedanken und der Art und Weise, wie wir lesen, hören, denken und sprechen, ist eine kraftvolle Herangehensweise:
Die Worte „Hass“, „Gier“ und „Verblendung“ sind nicht nur eigenständige Konzepte, sondern können auch als das Fehlen von positiven Essensen betrachtet werden. Diese Reflexion ermöglicht es uns, unsere Gedanken und Ausdrucksweisen zu überdenken und bewusster zu gestalten.
1. Hass als das Fehlen von Liebe:
Hass entsteht oft in Momenten der Ablehnung und Unsicherheit. Es ist das Dunkel, das entsteht, wenn das Licht der Liebe nicht vorhanden ist. Wenn wir uns bewusst machen, dass Hass das Fehlen von Liebe ist, können wir versuchen, Liebe bewusster in unsere Gedanken, Worte und Handlungen zu integrieren.
2. Gier als das Fehlen von Gebefreudigkeit:
Gier manifestiert sich, wenn wir uns nach mehr sehnen, ohne bereit zu sein, zu teilen. Es ist der Mangel an Gebefreudigkeit, der dazu führt, dass wir uns nur auf das Eigene konzentrieren. Die Erkenntnis, dass Gier das Fehlen von Gebefreudigkeit ist, kann uns dazu inspirieren, großzügiger und mitfühlender zu sein.
3. Verblendung als Unwissenheit und das Fehlen von Weisheit:
Verblendung resultiert aus Unwissenheit über die Natur der Dinge. Es ist das Fehlen von Weisheit, das zu Vorurteile und falschem Verständnis führt. Wenn wir Verblendung als das Fehlen von Weisheit identifizieren, können wir uns auf einen Weg der Erkenntnis und des tieferen Verständnisses begeben.
Die Anwendung dieser Perspektiven auf das, was wir lesen, hören, denken und sprechen, ermöglicht es uns, bewusster mit unseren Worten umzugehen. Indem wir die Abwesenheit von Liebe, Gebefreudigkeit und Weisheit in den negativen Emotionen und Handlungen erkennen, schaffen wir Raum für positive Veränderungen und eine bewusstere Lebensführung.

Das ist eine inspirierende Geschichte von Thich Nhat Hanh, einer meiner Lieblingsgeschichten:
In einem Gefängnis, wie es weltweit tausende gibt, jedoch gut versteckt hinter Fassaden aus Lebensmut und Frohsinn, ereignete sich eine bemerkenswerte Geschichte.
Unser Lehrer empfand, dass das innere Gefängnis, das ihn viele Lebenszeiten gefangen hielt, plötzlich aufbrach. Der Wärter dieses Gefängnisses war die Unwissenheit, die seinen Geist lange Zeit verdunkelte. Von täuschenden Gedanken getrübt, teilte sein Geist die Wirklichkeit in Subjekt und Objekt, in Selbst und Andere, in Geburt und Tod. Aus diesen Trennungen entstanden falsche Sichtweisen, die sich als inneres Gefängnis von Empfindungen wie Begierde, Zorn, Eifersucht usw. manifestierten. Im Laufe des Lebens verdichteten sich diese falschen Sichtweisen zu immer dickeren Gefängnismauern. Die Lösung bestand darin, dem Gefängniswärter, der Unwissenheit, ins Gesicht zu sehen und ihn zu vertreiben. Denn wenn der Wärter erst einmal weg ist, öffnet sich auch das innere Gefängnis.
Allerdings, wie es oft der Fall ist, hatte der Wärter den Schlüssel verlegt. Obwohl die Tür offen steht und die Freiheit ruft, hört man sie im inneren Gefängnis nicht. Es scheint angenehmer zu sein, sich mit dem eigenen Elend zu beschäftigen und sich dabei den runden Bauch zu streicheln. Freiheit ist eben auch anstrengend, und Mauern vermitteln Geborgenheit.