
Yoga ist die Verbundenheit mit Alles. Es ist Ruhekraft. Yoga ist die Wirkung der Verbundenheit in Vielfalt der Einheit durch Nächstenliebe (Absolut, Bedingungslos, Selbstlos) dank Vertrauen, Empathie, Gleichmut und Mitgefühl.
In der Vielfalt der Philosophie Traditionen und Pfade, die die Menschheit seit Jahrhunderten erkundet, nimmt der Jnana-Yoga einen besonderen Platz ein. Jnana-Yoga ist der Pfad der Erkenntnis und Weisheit und zielt darauf ab, durch das Streben nach Wissen und intellektueller Reflexion die Wahrheit und letztendlich die Einheit des Selbst mit der Natur (sein) zu erkennen. Dieser Pfad lädt die Suchenden ein, die tieferen Schichten des Geistes zu erforschen und die Essenz der Existenz zu enthüllen.
Der Begriff „Jnana“ bedeutet Wissen oder Erkenntnis, und „Yoga“ bezieht sich auf die Vereinigung oder Verbindung. Jnana-Yoga ist daher der Weg, der die Vereinigung mit dem Höchsten durch Erkenntnis und Weisheit anstrebt. Im Gegensatz zu anderen Yoga-Pfaden, die sich auf körperliche Übungen, Hingabe oder Dienst konzentrieren, betont Jnana-Yoga die Notwendigkeit einer klaren, kritischen Denkweise und intellektuellen Untersuchung.
Der Jnana-Yoga basiert auf der Annahme, dass das wahre Selbst bereits rein und erleuchtet ist, aber durch Illusionen und Unwissenheit verschleiert wird. Das Ziel dieses Pfades ist es, diese Schleier der Unwissenheit zu durchdringen und die wahre Natur des Selbst zu erkennen. Dies geschieht durch tiefe Selbstreflexion, Kontemplation und die Untersuchung von Fragen wie „Wer bin ich?“ und „Was ist die Realität?“
Der Jnana-Yoga nutzt auch die Methode der „Neti Neti“ – was so viel bedeutet wie „nicht dies, nicht das“. Durch die systematische Verneinung von allem, was nicht das wahre Selbst ist, wird der Suchende schließlich zu der Erkenntnis geführt, dass das Selbst jenseits von Körper, Geist und Ego existiert.
Ein Schlüsselkonzept im Jnana-Yoga ist „Viveka“, was Unterscheidung oder Unterscheidungsvermögen bedeutet. Dies bezieht sich auf die Fähigkeit, zwischen dem Unwirklichen und dem Wirklichen zu unterscheiden, zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen. Ein Jnana-Yogi kultiviert Viveka, um Illusionen zu durchschauen und das Absolute zu erkennen.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Jnana-Yoga keine intellektuelle Spielerei ist, sondern ein tief geistiger Pfad. Er erfordert einen scharfen Geist, Selbstdisziplin und eine aufrichtige Sehnsucht nach Wahrheit. Die Praxis des Jnana-Yoga kann die Form von Studium wichtiger Schriften, Diskussionen mit Lehrern und Meditation annehmen.
Jnana-Yoga ist nicht für jeden geeignet, da er ein hohes Maß an intellektueller Neigung und geistiger Disziplin erfordert. Für diejenigen jedoch, die von Natur aus nach Wissen und tieferer Erkenntnis streben, kann dieser Pfad zu einer tiefen spirituellen Erfahrung führen und letztendlich zur Erkenntnis der Einheit von allem und zur Befreiung von den Begrenzungen des Egos führen.
Bheda-Abheda: Die Lehre der Einheit und Unterscheidung
In den reichen Weisheitstraditionen gibt es eine philosophische Lehre, die als „Bheda-Abheda“ bekannt ist. Diese Lehre kombiniert zwei scheinbar widersprüchliche Konzepte – „Bheda“, was Unterscheidung oder Differenzierung bedeutet, und „Abheda“, was Einheit oder Nicht-Differenzierung bedeutet. Bheda-Abheda ist eine subtile Philosophie, die darauf abzielt, die Dualität und Einheit der Wirklichkeit zu erklären.
Die Grundidee hinter Bheda-Abheda ist, dass die Wirklichkeit sowohl aus Unterschieden als auch aus Einheit besteht. Es betont, dass sowohl die Vielfalt der Welt als auch die zugrunde liegende Einheit miteinander verknüpft sind und in einem Zustand der harmonischen Existenz koexistieren.
Die Unterscheidung (Bheda) bezieht sich auf die Vielfalt und Unterschiede, die in der materiellen Welt und in den individuellen Wesen vorhanden sind. Die Vielfalt der Erscheinungen, Gedanken, Emotionen und Individuen ist ein Ausdruck dieser Unterschiede. Bheda erkennt die Individualität und die verschiedenen Rollen an, die jeder Aspekt des Lebens spielt.
Die Einheit (Abheda) hingegen betont die fundamentale Verbundenheit von allem. Es besagt, dass trotz der äußeren Unterschiede und Vielfalt letztlich alles miteinander verbunden ist, Teil derselben universellen Realität. Abheda lehrt, dass es eine höhere Realität gibt, die jenseits der materiellen Welt existiert und die Quelle von allem ist.
Bheda-Abheda schlägt vor, dass die Welt auf zwei Ebenen wahrgenommen werden kann. Auf der äußeren Ebene gibt es Unterschiede, Dualität und Vielfalt. Auf der inneren Ebene der Erkenntnis wird jedoch die Einheit und Verbundenheit aller Dinge erkannt. Diese Lehre betont die Notwendigkeit, sowohl die äußeren Unterschiede anzuerkennen als auch das tiefere Verständnis der Einheit zu kultivieren.
In der Praxis lädt uns Bheda-Abheda ein, in unserem Leben eine ausgewogene Sicht auf die Welt zu entwickeln. Wir sollten die Vielfalt der Erfahrungen und die individuelle Einzigartigkeit anerkennen, während wir gleichzeitig die zugrunde liegende Einheit und Verbundenheit aller Dinge verstehen.
Bheda-Abheda ermutigt uns, eine tiefe Erfahrung der Einheit inmitten der Vielfalt zu suchen. Es erinnert uns daran, dass die Dualität der Welt letztlich von einer tieferen, universellen Wahrheit durchdrungen wird, die jenseits der äußeren Erscheinungen existiert. Diese Lehre lädt uns ein, unser Bewusstsein zu erweitern und die tiefere Bedeutung der Einheit und Unterscheidung in unserer spirituellen Reise zu erkunden.

